Kamin & Kachelofen Aufbau und Materialeinsatz
SOCKEL
- Gasbeton(Ytong)
Warum Gasbeton?
Der Sockel besteht bei den meisten Kachelöfen aus Gasbeton (Ytong). Dieses Material hält dem Gewicht der Ofenanlage stand, ist leicht zu verarbeiten, hat gute Dämmeigenschaften und ein geringes spezifisches Gewicht.
AUSSENHÜLLE
- Schamotte
- Keramik
- Naturstein
Gute Wärmeleit- und Speicherfähigkeiten!
Die Außenhülle des Kachelofens kann aus verschiedenen Materialien bestehen.
Zum Beispiel aus glasierten oder unglasierten Kacheln, die die Wärme gut speichern und langsam als milde Strahlungswärme in den Raum abgeben. Kacheln sind leicht zu pflegen und behalten über Jahrzehnte Farbe und Glanz. Bei den Kacheln unterscheidet man Rumpfkacheln und Vollkacheln. Rumpfkacheln bestehen aus einem etwa 2 cm dicken Kachelblatt, auf dem ein Steg in der Höhe von ca. 3 cm aufgebracht ist. Um eine Stabilität des Kachelmantels zu erreichen, müssen zwischen den Stegen Schamottestücke vermörteln werden.
Verputzte Flächen werden bei Kachelöfen aus Schamotte realisiert. Da Ofenheizflächen Speicherung, Wärmeleitfähigkeit und auch noch Temperaturbeständigkeit besitzen müssen, eignet sich hierfür kein herkömmliches Mauermaterial. Schamotteplatten und Schamotteziegeln stellen eine Möglichkeit des Untergrundes für verputzte Ofenflächen dar. Schamotte ist durch seine hohe Wechseltemperaturbeständigkeit auch speziell für Feuerungen und Zugführungen sehr gut geeignet.
Das Innere eines Kachelofens besteht aus einem Feuerungsraum und einem "Gangsystem" den Heizgaszügen. Ab 2015 ist ein spezieller Feuerungsraum, der nach UZ37 standardisiert ist, zu verwenden. Bei diesem Standard wird die Verbrennungsluft nicht mehr über die Tür bzw. Türzarge gefördert, sondern über den Brennraum selbst.
FEUERUNGSRAUM
- Schamotte
- Vermiculite
Schamotte und Vermiculite!
Der Feuerraum besteht aus Schamotteziegeln. In letzter Zeit werden immer häufiger auch Schamotte- bzw. Guss-Schamotte-Formteile (UZ37 Standard) eingesetzt, um eine besonders gute Verbrennung und geringe Schadstoffe zu erreichen. Die Geometrie des Feuerungsraumes ist abhängig von der Heizleistung des Kachelofens. Im Bereich der Umlenkung kommen immer häufiger Vermiculite-Platten zum Einsatz, welche durch ihre Eigenschaft die Wärmeenergie wieder zurückzustrahlen, eine noch höhere Brennraumtemperatur und somit einen effektivere und schadstoffärmere Verbrennung nach sich zieht.
HEIZGASZÜGE
- Schamotte
Zusätzliche Wärmeenergie!
Die Heizgaszüge werden ebenso aus Schamotte gemauert. Die Größe dieser Züge hängt wiederum von der Heizleistung des Kachelofens ab und wird durch eine Zugberechnung ermittelt. Rauchfanglänge, Rauchfangquerschnitt, seine Beschaffenheit und die geologische Höhe des Aufstellungsortes stellen die Grundlagen dieser Zugberechnung dar. Gutes Ausnutzen des Holzes wird somit durch einen guten Wirkungsgrad gewährleistet. Nicht bei jedem Einsatz ist eine keramische Nachschaltung möglich. Lassen Sie sich hier von einem unseren Experten beraten.
Auf Grund dieser Berechnungen oder der Verwendung eines typisierten Feuerungssystems wird eine Plakette ausgestellt. Diese Plakette ist die Garantie für den Rauchfangkehrer, das der Kachelofen nach der Feuerstätten - Verordnung 15a errichtet wurde und so den strengen Richtlinien des Luftreinhaltegesetzes entspricht. Moderne Kamine und Kachelofen weisen einen Wirkungsgrad von über 80% auf!
HEIZTÜRE
- Glaskeramik
- Metall
Heiztüre aus Guß?
Die traditionelle Heiztüre aus Guss wird immer stärker von Sichtfenstertüren aus feuerfestem Glas verdrängt.
Diese Sichtfenstertüren erfordern eine Verbrennungsluftführung nicht über die Tür, sondern über eine gesonderte Luftführung (in den meisten Fällen über die Türzarge). Das Sichtfenster in einem Kachelofen oder Kamin hat noch einen weiteren großen Vorteil! Die modernen Glaskeramikscheiben leiten Wärmeenergie sehr gut weiter und geben sehr schnell Wärme in den Aufstellungsraum ab.